Eine neue Welt - Shadow and Bone: Legenden der Grisha


Shadow and Bone 

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Staffel 1

Inhalt

Alina Starkov ist Kartographin in der ersten Armee. Als ihr bester Freund Mal auf eine Mission durch den "Fold" - ein Ort aus Schatten, Rauch, Dunkelheit und Monstern, der das Land Ravka teilt - geschickt wird, setzt sie alles daran, ihn zu begleiten. Als es auf der Fahrt zu Schwierigkeiten kommt, kann sie das Schiff gerade so retten. Und das mit einer Kraft, von der sie nichts ahnte. Sie ist eine Grisha, eine Art Magierin. Und sie kann Sonnenlicht hervorbringen. Da diese Gabe bis zuletzt als Mythos galt, wird sie schnell zu General Kirigan gebracht, der selbst die Schatten beeinflussen kann. Er möchte sie auf ihre Bestimmung vorbereiten. 


Das Wichtigste in Kürze

Beim Schauen steigert sich das Empfinden von mäßiger Zufriedenheit ("ist ja ganz unterhaltsam") zu echter Begeisterung. Figuren mit viel Tiefe, wunderbar verkörpert von einem talentierten und diversen Cast. Eine Handlung die sich stetig steigert und trotzdem Raum für Entwicklung lässt; und eine Welt die man so noch nicht erlebt hat. Am Anfang ist diese vielleicht etwas kompliziert (jedenfalls für diejenigen, die die Bücher nicht gelesen haben), doch da die genauen Verhältnisse keine riesige Rolle spielen, verzeiht man auch, dass man bis zum Ende nicht genau weiß, wer gegen wen und warum eigentlich Krieg führt. Trotzdem ist diese Serie eine wahre Freude und lässt einen am Schluss mit der Hoffnung zurück, dass diese Geschichte auch wirklich filmisch zu Ende erzählt wird. 

Die Details

Wenn man die ersten Folgen sieht, kann man die Begeisterung, die um diese Serie herrscht, nicht nachvollziehen. Die Welt ist komplex und oftmals verwirrend, die Handlung entwickelt sich langsam. Doch mit jeder Folge ist man mehr gefesselt. Von den Figuren, ihrer Entwicklung, der einzigartigen Welt, der spannenden Erzählung. Diese Serie ist etwas besonderes und traut sich, endlich das zu tun, was viele andere zu gewagt finden: sie geht mit der Zeit. Sie spiegelt, was Zuschauer (vor allem junge Zuschauer) sehen möchten. Sie ist divers, sie ist offen, sie ist neuartig. Und das alles, ohne an Tiefe zu verlieren. Hier gibt es nicht die eine Figur, die nun eben eine Person of Colour ist, damit man den Forderungen des Publikums gerecht wird. Wie selbstverständlich sind die Charaktere mit den Schauspielern besetzt, die sie am besten verkörpern können. Nun muss man dazu sagen, dass ich die Buchvorlage nie gelesen habe, wie passend also Alina, Mal und Kirigan besetzt sind, kann ich nur aus der Serien-Perspektive beurteilen. 

Anders verhält es sich mit den Krähen, die ich bereits aus dem Spin-Off-Buch kannte. Schwierigkeiten gab es hier lediglich mit Inej, von der ich beim Lesen doch eine komplett andere Vorstellung hatte. Der Schauspielerin Inejs Agilität und körperliche Stärke abzunehmen, ist am Anfang schwergefallen. Mit der Zeit passte sie sich jedoch immer mehr in den Charakter ein. 

Auch das gelingt der Serie, wie nur wenigen dieses Genres. Es gibt Charakterentwicklung. Und zwar nicht nur die von Alina, sondern auch die der anderen. Das ganze auch noch in einer Geschwindigkeit und großartigen Spielweise, dass man als Zuschauer förmlich spüren kann, wie sich etwas in der Figur ändert. 

Überhaupt sind die vielen unterschiedlichen Charaktere eine wahre Freude. Jeder dürfte sich beim Schauen in der einen oder anderen Figur wiederfinden. Natürlich fehlt es auch nicht an Romantik, wobei sie hier wundervoll subtil und feinfühlig ist. Selbst diejenigen, die normalerweise slow-burning romance nicht mögen, kommen hier auf ihre Kosten, denn es ist so stimmig und passt so gut zu den jeweiligen Figuren, dass höchstens der Wunsch offenbleibt, diese Handlungsstränge in der nächsten Staffel (die aufgrund des Erfolges wohl auch zu erwarten ist) fortgeführt zu sehen. 

Zusätzlich wartet die Geschichte auch noch mit einer völlig neuartigen Welt auf, die es so noch nicht in Fantasy-Büchern oder -Filmen gab. Wunderbar, endlich einmal wieder etwas Neues zu sehen. 

Die Handlung selbst überrascht das eine oder andere Mal, vor allem dann, wenn sie bewusst von Romantasy-Klischees (z.B. Love-Triangle) abweicht und etwas ganz Neues erzählt. Auch hier kann ich nicht beurteilen, wie nah sich die Serie an der Buchvorlage bewegt, anderen Rezensionen habe ich aber entnommen, dass hier zwei Bücher (nämlich "Goldene Flammen" und "Das Lied der Krähen") miteinander verschmolzen wurden und auch sonst einige Dinge (für viele zum Positiven) verändert wurden. Ich habe mich sehr über die Auftritte der Krähen gefreut, deren Handlungsstrang zusammen mit Nina Zeniks schnell zu meinen liebsten wurden. Gekonnt haben es die Macher geschafft, dass diese Handlungsstränge logisch und organisch in einer einzigen Geschichte zusammengekommen sind, ohne, dass dabei einer davon zu kurz kommt. 

Zu guter Letzt schließt man die Serie mit überraschender Begeisterung ab. War man zu Anfang mäßig zufrieden, so ist man doch nach der letzten Folge mehr als begeistert und freut sich schon sehr auf die nächste Staffel. Die Handlung ist zwar nicht abgeschlossen, aber einen Cliffhanger gibt es auch nicht. Vielmehr entlässt die Serie seine Figuren mit einem Ausblick auf das, was ihnen in Zukunft noch bevorsteht. 



USA 2021

Creator: Eric Heisserer

Darsteller: Jessie Mei Li, Ben Barnes

Erscheinungstermin: 23. April 2021

Staffeln: 1

Folgen: 8

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