Inhalt
Aurora ist die Kronprinzessin von Pavan. Doch sie hütet ein großes Geheimnis. Anders als ihre Vorfahren fehlt ihr die Gabe, Stürme und andere Naturkatastrophen zu beeinflussen und dadurch ihr Land zu beschützen. Aus diesem Grund soll sie den Prinzen aus einem Nachbarland heiraten, der über Sturm-Fähigkeiten verfügt. Als sie ihn jedoch kennenlernt muss sie erkennen, dass der junge Mann ganz eigene Ziele verfolgt. Aurora flieht daraufhin aus dem Palast und schließt sich einer Truppe Sturmjägern an, bei denen sie lernen will, Stürme auch ohne angeborene Kräfte zu bezwingen.
Das Wichtigste in Kürze
Gelungene YA-Fantasy mit Schwächen vor allem im undurchschaubaren Magiesystem und dem Loveinterest.
Die Details
Stürme und andere Naturereignisse als die größte Bedrohung der Menschheit. Das hört sich fast nach einem Dystopie-Roman an. Ist es jedoch nicht. Vielmehr darf man hier eine Welt betreten, in der diejenigen an der Macht sind, die mit Sturmkräften geboren wurden. Nur sie können der Bedrohung die Stirn bieten und die anderen Menschen beschützen. Wie sie das genau machen war allerdings nur schwer vorstellbar. Überhaupt ist der Weltenbau etwas kompliziert und mir im Laufe des Buches auch nicht wirklich klarer geworden. Obwohl die Stürme ausführlich beschrieben werden, konnte in meinem Kopf kein Bild entstehen. Bis zum Schluss ist auch nicht nachzuvollziehen, was denn nun genau der Unterschied zwischen den angeborenen Kräften und den Erlernten ist. Vielleicht gibt es ja auch keinen. Das ganze Magiekonzept bleibt etwas schwammig und nicht greifbar. Gegen Ende wird das Bild von den Stürmen etwas klarer, was wohl auch daran zu liegen scheint, dass alle Figuren in diesem Buch auch nicht so genau wissen, was es mit ihnen auf sich hat.
Nichtsdestotrotz ist die Geschichte gut. Die Welt und vor allem auch die Idee an sich ist neu. Hinzu kommt, dass die Idee von einer Prinzessin, die inkognito ihr eigenes Leben bestimmen will, zwar nicht originell ist, aber durch den Charakter von Aurora sehr gut umgesetzt wurde. Denn sie hat Talente, die ihr beim Überleben auf der Straße helfen und sie eben nicht zu einem kleinen Naivchen machen, die vom gutaussehenden Alleskönner jede Kleinigkeit erklärt bekommen muss.
Den gutaussehnden Alleskönner gibt es allerdings und das ist ein Kritikpunkt des Buches. Die einzige Schwäche, die benannter Mann (den Namen werde ich wegen eines möglichen Spoilers nicht nennen) hat, ist, dass er sich um andere sorgt. Während Aurora ein ums andere Mal aus verschiedenen Gründen Schwäche zeigt und einen Charakter mit Ecken und Kanten hat, ist er die Ruhe selbst. Seine Eigenschaften gehen über eine bewegte Vergangenheit, Sturmjäger-Talente und die Verliebtheit zu Aurora nicht hinaus. Das ist wirklich schade, denn an sich haben die beiden sehr viel Potential. Doch die Konflikte zwischen ihnen entstehen nur daraus, dass er ihr ständig alles verbietet (natürlich um sie zu beschützen) und sie sich das (Gott sei Dank) nicht gefallen lässt. Wirklich schade, denn da hätte es durchaus Platz für mehr Figurenentwicklung gehabt. Während sich Aurora nämlich entwickelt, kommt ihr Begleiter keinen Schritt weiter. Immerhin ist die Liebesgeschichte dafür nicht kompliziert und frei von Missverständnissen.
Ein guter Spannungsbogen sorgt dafür, dass man diese Schwäche des Buches ein wenig außer Acht lässt, denn auf spannende Stellen muss man nie lange warten. Trotzdem überschlagen sich die Ereignisse nicht, sodass man in angenehmem Tempo durch die Geschichte kommt. Am Ende ist das Versprechen auf mehr überdeutlich und auch die Tatsache, dass es sich hier um Band 1 einer Trilogie handelt. Es ging darum, Aurora als Figur auf das vorzubereiten, was sich wohl nun zur eigentlichen Handlung etabliert.
Ich habe Aurora gerne auf ihrem Weg begleitet, auch wenn die Schwächen des Buches deutlich sind und ich wirklich Schwierigkeiten hatte, mich in der Welt zurechtzufinden. Vor allem das System mit den Stürmen und Sturmmagie konnte sich mir nicht ganz erschließen. Der Loveinterest bleibt etwas eindimensional, die Liebesgeschichte ist aber trotzdem ganz nett. Ein unterhaltsamer Roman, dessen Grundidee auf jeden Fall sehr interessant ist.
Die Fortsetzungen sind leider nicht mehr im deutschen Handel zu haben. Auf Englisch gibt es sie aber noch. Falls es diese einmal irgendwo günstig gibt, werde ich sie wahrscheinlich auch lesen.
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