Und 'ne Buddel voll Rum - Rezension zu "A History of Us" von Jen DeLuca


©kyss
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BAND 1

Inhalt

Nach einer schlimmen Trennung kommt der Unfall ihrer Schwester Emily wie gerufen. Den ganzen Sommer über kann sie sich um ihre Schwester und Nichte kümmern. Und weil die Nichte gerne beim jährlichen Renaissance Fair der Stadt mitmachen möchte und das nur geht, wenn ein Erziehungsberechtigter dabei ist, muss auch Emily teilnehmen. Ein langer Sommer als Tavernenangestellte steht ihr bevor und eigentlich macht es ihr sogar Spaß, wäre da nicht Simon, der das Festival leitet und außerdem ständig an ihr herumzumeckern hat. 


Kurzmeinung

Netter NA-Roman bei dem mir ein bisschen die Funken zwischen den beiden Protagonisten gefehlt haben, der ein paar Längen hatte und vor allem viel zu wenig Zeit zwischen den beiden Hauptfiguren. 

Meinung

Der Klappentext versprach für mich eine typische Enemies to Lovers Geschichte, die ich nur teilweise so bekommen habe, wie ich sie mir gewünscht hätte. Für mich kamen die Treffen und Auseinandersetzungen zwischen Emily und Simon viel zu kurz. Das sonst so spaßige Geplänkel rückte hier für andere Erzählstränge in den Hintergrund. Emily muss mit ihrem Leben, ihrer Trennung und ihrer Zukunft zurecht kommen und das geht auf Kosten der Chemie zwischen ihr und Simon. Keine spritzigen Dialoge, keine Neckereien. Da fehlten die Funken. Emily erwähnt zwar, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt, aber richtig gespürt habe ich das nicht. Gegen Mitte und Ende wird es besser. 

Emily fand ich bis auf ein paar Ausnahmen eine super Protagonistin für so ein NA-Buch. Sie ergreift die Initiative, wartet nicht darauf, bis er den ersten Schritt macht. Wirklich cool, weil in solchen Romanen doch eher im klassischen Rollenbild gebadet wird. Hier darf die Frau durchaus auch mal etwas wagen. Emily spricht auch Probleme an und sagt, was sie erwartet und so werden früh befürchtete Missverständnisse gekonnt umgangen. Aber bevor ich mich so richtig darüber freuen konnte, dass es endlich auch mal ein wenig anders zugehen kann, dann doch noch das große Drama zum Schluss. Gerne hätte ich da mehrfach sowohl Emily, als auch Simon laut angeschrien. Aber vor allem Emily. Ich fand sie da teilweise ziemlich unsensibel und egoistisch. Prinzipiell hat sie Recht, doch die Art und Weise, wie sie dieses einfordert fand ich doch etwas zu viel (mehr dazu im Spoilerbereich). 

SPOILER ANFANG 

Sie hat extrem hohe Erwartungen und meint, er würde sein bisheriges Leben und sein Trauma einfach mal kurz hinter sich lassen, weil er sie doch liebt. Sowas passiert aber nun mal nicht innerhalb weniger Wochen. Ja, es ist gut, wenn sie für sich einsteht, aber gib dem Mann doch bitte Zeit sich zu sortieren. Sie kann ihm ihre Wünsche ja sagen, aber dann muss sie ihm doch bitte ausreichend Zeit geben, um diese auch umzusetzen, vor allem, wenn es um so was wichtiges wie seinen verstorbenen Bruder geht! Okay, er hat Kacke reagiert und hätte sich mal für sie freuen können, anstatt nur ans Festival zu denken. Und dann das unpassendste überhaupt: er nennt sie "Emma" (ihr Festival-Name) statt "Emily". Ich finde das mega unrealistisch, dass ihm das passiert, vor allem weil sie vorher so viel Zeit privat miteinander verbracht haben. Auf mich wirkte das  mehr wie ein Mittel, um den Leser gegen ihn aufzubringen. Dieses Drama hat mich an dem Buch sehr genervt. 

SPOILER ENDE

Das Ende ist dann erwartbar kitschig, aber zufriedenstellend. Insgesamt ein netter NA-Roman, der mir zwischendurch ein bisschen zu langsam war und definitiv zu wenig Simon und Emily Momente hatte. 


Informationen zum Buch


Geschrieben von: Jen DeLuca

Übersetzt von: Anita Nirschl

Verlag: Kyss

Erscheinungstermin: 21.04.2021

ISBN: 978-3-499-00492-6

Originaltitel: Well Met

Link zum Buch

Reihe

Willow Creek (in sich abgeschlossene Bände)

Band 1

Band 2

Band 3
erscheint am 22.03.22

Kommentare

  1. Hallo Rebecca,
    diese Reihe habe ich auch noch auf meiner Wunschliste stehen. Mich hat das Thema Mittelalterfestival sehr angesprochen. Ist der Flair, den man auf so einem Festival hat, in dem Buch denn gut transportiert worden?
    Was die Figurenkonstallation angeht: Schade, dass der letzte Funke in der Liebesgeschichte nicht so richtig überzuspringen wusste.
    Gerade bei einer Liebesgeschichte ist die Dynamik wichtig. Da gebe ich dir Recht. Ich bin mal gespannt, wie die Geschichte letztlich auf mich wirken wird, sollte ich sie irgendwann einkaufen :o)

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo Tanja,

      also ich fand den Flair gut transportiert. Insgesamt liegt der Schwerpunkt des Buches nur so halb auf dem Mittelalterfestival. Viel wichtiger sind die ganzen Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren, vor allem auch außerhalb des Festivals. Deshalb würde ich sagen ja und nein.
      Die Dynamik zwischen den beiden ist an sich gut, aber durch die doch insgesamt wenigen Begegnungen und Szenen zusammen, kommt sie nur leider etwas zu kurz.

      Bin gespannt, wie du es finden wirst.

      Viele Grüße,
      Rebecca

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    2. Hallo liebe Rebecca,
      ah, wie schade. Wie bereits geschrieben hat mich gerade das Setting angesprochen. Na, mal schauen. Ich werde das Buch mal auf der Wunschliste stehen lassen. Vielleicht kommt dann ja irgendwann der richtige Moment und ich werde einfach mal reinlesen und schauen, wie es mir gefällt. :o)
      Wirst du den zweiten Band noch lesen?
      Liebe Grüße
      Tanja

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    3. Hm... da bin ich unentschieden. Mich reizt vom Inhalt her der dritte Teil mehr, weil mich die Geschichte von Emilys Schwester April noch am ehesten interessiert. Ich glaube, wenn mir wieder nach NA ist, dann kann ich mir vorstellen, das noch zu lesen oder anzuhören.
      Der zweite Band erzählt die Geschichte von Emilys Freundin Stacey. Mit ihr bin ich nicht so wirklich warm geworden. Vielleicht lasse ich die also aus :)

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