[Rezension] Fluch der Sieben Seelen von Adalyn Grace



©Piper
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BAND 1

Inhalt

Bei ihrer Prüfung zur Hohen Animantin von Visidia unterläuft Amora ein fataler Fehler. Um ihrem Tod zu entrinnen schließt sie sich Bastian an, der mit seinem Schiff die Meere des Landes bereist. Während Amora ihren Fehler wieder gut machen möchte, verfolgt Bastian ganz eigene Pläne. Gemeinsam kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, die das Land in den Grundfesten erschüttert. 


Kurzmeinung

Ein holpriger Stil, oberflächliche Figuren und eine Handlung, die relativ streng einem typischen YA-Fantasy Plot folgt. Durch den großen Hype und die vielen positiven Worte hatte ich so viel mehr erwartet. 


Meinung

Mir wurde dieses Buch als Piraten-Fantasy empfohlen. Auf diversen Bloggerportalen wurde es in den höchsten Tönen gelobt. Und da ich Piraten und Fantasy liebe und der Klappentext vielversprechend klang, habe ich mich gleich ans Lesen gemacht. Tja, leider konnte dieses Buch für mich nicht halten, was es versprochen hat. 

Schon der Anfang hat mich etwas ernüchtert, denn in den ersten Kapiteln wird man mit Informationen und Begriffen, mit Ländernamen und Politik nur so bombadiert. Von der Handlung ist erst einmal nur wenig zu sehen. Glücklicherweise kam diese dann doch noch zum Vorschein. Aber auch diese konnte mich nich überzeugen, denn alles wird ziemlich langsam erzählt und mit Szenen gepuffert, die mich nicht wirklich interessiert haben. Bereits nach drei Kapiteln konnte ich mir relativ sicher sein, wie das Ende sein würde. Das hat sich dann auch bestätigt. Nun ist es ja nicht unbedingt schlecht, wenn ein Buch vorhersehbar ist (Frozen Crowns von Asuka Lionera ist da ein ganz gutes Beispiel). Wenn der Rest stimmt und die Handlung fesselt, dann muss ich auch nicht von Wendungen überrascht werden. Leider hat für mich die Handlung nicht gestimmt. Zwar passiert so Einiges, aber alles bleibt auf eine Art sehr oberflächlich, was vielleicht auch an den Figuren liegt.  

Amora war mir zu Beginn ziemlich unsympathisch, da sie sehr eingebildet ist und extrem hochnäsig. Sie genießt es, dass sie Prinzessin ist und die Welt sich scheinbar um sie dreht. Das fand ich interessant, weil ich mir dachte, dass es entweder viel Entwicklung gibt, oder ihre Art ihr einfach bei ihrem Abenteuer behilflich sein kann.  Die Entwicklung bleibt allerdings aus und trotzdem ändert sich ihr Charakter ziemlich stark. Ihre Hochnäsigkeit legt sie zum Beispiel ohne bemerkbaren Prozess einfach ab. Plötzlich ist sie die sensible, mutige und sich kümmernde Amora. Für mich war das verschenktes Potential und außerdem der Moment, in dem sie mir einfach egal wurde. Ich hatte mir viel mehr Entwicklung erhofft. 

Ähnlich verhielt es sich auch mit Bastian. Man trifft ihn zu Beginn als sehr untypischen YA-Fantasy-Mann an. Sensibel und ohne große Sprüche. Eher zurückhaltend und überaus freundlich. Das hat mich wahnsinnig gefreut, denn diese Bad-Boy Fantasy-Männer nerven mich schon eine ganze Weile. Bei Bastian hat mir aber trotzdem das piratige gefehlt. Das einzige, was ihn laut des Buches zu einem Piraten macht, ist, dass er ohne Heimat herumsegelt. Ab und zu stiehlt er mal was. Ansonsten wirkt er nicht so abgehärtet, wie man das von einem einsamen Mann, der sich irgendwie durchschlagen muss erwartet. Auch bei Bastian kann man zwar eine Entwicklung erkennen, doch spürbar zwischen den Zeilen ist sie nicht.

Die anderen Figuren sind auch eher uninteressant. Amoras Verlobter, der eigentlich ganz nett ist, aber immer alles abbekommt. Und eine gezwungen unberechenbare Meerjungfrau, die dann doch irgendwie einfach nur nett und hilfsbereit ist. Hier wurden lauter spannende Figuren angelegt und keine mit Leben gefüllt. 

Für mich hatte das zur Folge, das mir das Schicksal dieser Truppe eigentlich egal war. Und somit wurde mir die Handlung auch egal. Von der Liebesgeschichte ganz zu schweigen, die so emotionslos war, wie seine Figuren. 

Die Krone setzte dem Ganzen der Stil auf, wobei ich nicht genau sagen kann, ob das nun an der Übersetzung liegt oder nicht. Viele Sätzen sind holprig, die Worte manchmal schon gezwungen poetisch formuliert: "[...] ist er wie eine Honigwabe auf zwei Beinen [...]" (Adalyn Grace, "Fluch der sieben Seelen", S. 28). Wie darf ich mir das vorstellen? Der Mann ist einfach blond und hat gebräunte Haut. So und ähnlich unbeholfen ist Vieles formuliert.  

Für mich kam insgesamt keine Lesefreude auf. Ich hatte keine Lust, das Buch in die Hand zu nehmen und habe ab der Mitte einiges überflogen. 


Fazit

Mich hat das Buch leider ziemlich enttäuscht. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber ich kann die Geschichte nicht weiterempfehlen. 


Informationen zum Buch


Geschrieben von: Adalyn Grace

Übersetzt von: Karen Gerwig

Verlag: Piper

Erscheinungstermin: 03.05.2021

ISBN: 978-3-492-70631-5

Originaltitel: All the Stars and Teeth

Genre: High Fantasy

Link zum Buch


Reihe

All the Stars and Teeth

Band 1
Band 2

Kommentare

  1. Huhu!

    Ich hatte das Buch auch für mich entdeckt, hauptsächlich durch das Cover und das "Piraten" Thema ^^
    Nachdem was du beschreibst werde ich aber die Finger davon lassen, denn obwohl mich langsam erzählt Geschichten durchaus fesseln können und ich es auch nicht schlimm finde, wenn man anfangs mit vielen Begriffen bombardiert wird - hört sich der ganze Rest absolut nicht nach meinem Geschmack an ... Sehr schade!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallöchen :)

      Es ist auf jeden Fall kein Piratenbuch und damit hatte ich eigentlich gerechnet. Wenn du die gerne liest, kann ich dir (sofern du auch auf Englisch liest) "Daughter of the Pirate King" von Tricia Levenseller empfehlen. Das ist wirklich super.

      Liebe Grüße,
      Rebecca

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    2. Joa, englisch *lach* Ich kann mich zwar einigermaßen verständigen, aber für ein Buch zum Lesen reicht es leider nicht ... Kinderbücher gehen grade noch so, aber wenns dann schon etwas schwieriger wird, ist das bei mir leider eher kontraproduktiv ;)

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    3. :) Bei Fantasy ist es dann ja auch noch mal komplizierter mit den ganzen Begriffen. Das kann ich verstehen. Mich wundert's, dass die Reihe noch nicht übersetzt wurde. Das ist so schade. Vielleicht kommt das ja noch.

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  2. Huhu Rebecca,

    das Buch hatte ich auch eine lange Zeit auf dem Schirm. Allerdings lese ich praktisch nur negative Rezensionen zur Geschichte. Hier scheinen einfach viele Punkte Konfliktfläche zu bieten. Gerade die unnatürliche Charakterentwicklung der Protagonistin würde mir beim Lesen wahrscheinlich auch negativ auffallen. Ich mag das Piratenthema auch sehr gerne (z. B. Elian und Lira konnte mich gut unterhalten), aber um das Buch muss ich wohl einen Bogen machen.

    Vielen Dank für den differenzierten Einblick. Ist wohl auch kein Buch für mich. ;-)

    Ganz liebe Grüße
    Leni

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    1. Hallöchen :)

      Oh je, jetzt kommst du auf meinen Blog und das dezimiert gleich mal deinen SUB :)

      Bevor ich das Buch gelesen hatte, habe ich von den negativen Bewertungen gar nicht so viel mitbekommen, sondern eher von dem Hype, der um das Buch gemacht wurde. Aber so wie es aussieht bin ich ausnahmsweise mal nicht die Einzige, der ein gehyptes Buch nicht gefällt :D

      Elian und Lira hat mir auch gut gefallen. Die Bücher kann man gar nicht miteinander vergleichen.

      Ich fand es wirklich schade, denn Bücher mit Seefahrer oder Piraten gibt es im Fantasy-Bereich sowieso so wenig. Da hatte ich gehofft, damit meine Sammlung mal ein bisschen aufzustocken. Tja, hat leider nicht funktioniert :)

      Liebe Grüße,
      Rebecca

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    2. Das macht doch nichts! Dafür kann ich mich dann wieder auf andere spannende Geschichten konzentrieren. Davon gibt es ja mehr als genug (Gott sei Dank!) =D

      Ne, da bist du definitiv nicht alleine. Ich habe tatsächlich noch keine positive Rezension zu dem Buch gelesen bzw. keine Hype-Rezension. Es gab schon welche, die es gut fanden, aber Kritik hatten.

      Mich freut es sehr zu hören, dass dir Elian und Lira eine gute Lesezeit geboten hat. Das Buch fand ich auch wirklich gut. Ich überlege, ob ich noch andere Seefahrer/Piraten-Geschichten im Fantasy-Bereich kenne und gut fand. Mir fällt aber auf Anhieb gar keine weitere ein. Sollte mir noch eine Empfehlung einfallen, melde ich mich nochmal bei dir! =))

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    3. Unbedingt :) Bei mir steht die Fable-Dilogie von Adrienne Young auf der Liste. Die wird immer wieder bei Piratenbüchern genannt und soll sehr gut sein.

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