[Filmrezension] Contra


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Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich mal wieder im Kino und habe mir den Film "Contra" angeschaut. Er hat super viel Spaß gemacht und gleichzeitig ein paar wichtige Themen unserer Gesellschaft sehr direkt angesprochen. Ich kann ihn empfehlen.

Inhalt

Naima Hamid beginnt ihr erstes Semester des Jurastudiums in Frankfurt und kommt prompt zur ersten Vorlesung zu spät. Vor einem vollen Vorlesungssaal stellt Professor Pohl sie bloß und beleidigt sie durch rassistische Äußerungen. Nachdem schon einige Beschwerden über den Professor bei der Universitätsleitung eingegangen sind, stellt diese ihm ein Ultimatum. Er soll Naima auf den bevorstehenden bundesweiten Debattierwettbewerb vorbereiten, um so einer Suspendierung zu entgehen. Für Naima ist der Wettbewerb die Gelegenheit, um sich und der Welt zu beweisen, dass sie nicht über ihre Herkunft definiert wird. 



Kurzmeinung

Geschliffene Dialoge präsentiert von talentierten Schauspielern und verpackt in eine leichte Komödie mit wichtiger Aussage. Mir hat der Film gefallen und ich kann ihn allen Interessierten empfehlen. 


Meinung

Es gibt sie noch. Gute deutsche Filmkomödien. Sie sind selten, aber dafür umso erfreulicher anzusehen. Mit "Contra" ist den Machern auf jeden Fall ein unterhaltsamer Film gelungen, der mit viel Leichtigkeit wichtige Themen anspricht. 

Auf die Tränendrüsen wurde verzichtet, dafür schafft es die Komödie, den schmalen Grad zwischen Humor und Ernsthaftigkeit mit Sicherheit zu begehen. Dass die Handlung dabei dauerhaft vorhersehbar ist, sei ihm aufgrund der guten Erzählweise und sympathischen Figuren verziehen. 

Mit Christoph Maria Herbst hat man die ideale, wenn nicht sogar einzig mögliche, Besetzung des zynischen Professors gefunden. Gekonnt und ohne Übertreibung lässt er seine Figur einen rassistischen Spruch nach dem anderen abfeuern und schafft es, dem Mann trotzdem eine Aura der Tragik anzuhängen,. Herbst erschafft das Bild eines Mannes, der gefangen zu sein scheint in seinem eingeengten Denken und der frustriert ist mit einem Zeitalter, dem er sich nicht zugehörig fühlt. 

Neuen Wind in dieses Leben bringt Naima, die auf ihre Art auch gefangen ist. In einer Welt, die sie über ihre Herkunft und ihren Namen definiert und die sich eine andere Zukunft für sich und ihre Familie wünscht. Sie lebt zwischen den Kulturen und muss den Spagat zwischen ihrem Leben und ihrem Studium meistern. Denn die beiden könnten unähnlicher nicht sein. 

Diese beiden Charaktere treffen mehr unfreiwillig aufeinander und erwecken die geschliffenen Dialoge des Drehbuchautors zum Leben. Von diesen Dialogen und der Leichtigkeit mit der sie gespielt werden lebt der Film, denn sie sind nicht nur für Lacher gut, sondern lassen durchaus ernste Wahrheiten durchscheinen. 

Den Rest erledigt eine wunderbare Besetzung, absolut sympathische Figuren, sowie eine unterschwellige Moral, auf die man als Zuschauer aber nie mit der Nase gestoßen wird. Vielmehr lässt der Film am Ende Raum für Diskussion und Reflexion. Und natürlich auch für ein fröhliches Lachen, mit dem man den Kinosaal am Ende verlässt. 

Somit kann ich den Film jedem empfehlen, der sich nicht an vorhersehbaren Geschichten stört und Spaß ein einer leichten Komödie mit ein bisschen Tiefgang und ohne großes Drama hat. 


Fazit

Geht ins Kino, wenn euch der Film interessiert. Mir hat er sehr viel Spaß gemacht. An der Vorhersehbarkeit sollte man sich allerdings nicht stören. 


Informationen zum Film

Regie: Sönke Wortmann

Darsteller: Christoph Maria Herbst, Nilam Farooq

Premiere: 28.10.2021

Laufzeit: 1h 48min

Produktion: Constantin Film

Genre: Komödie

Link zu IMDb


Kommentare

  1. Hallo liebe Rebecca,
    ich habe zu dem Film schon einen Trailer angesehen, der mich sehr angesprochen hat. Deine Rezension macht zudem neugierig. Ich denke auch, dass mit Christoph Maria Herbst eine sehr gute Besetzung des Professors gelungen ist.

    Mir gefällt, dass der Humor hier zwar vorhanden ist, aber eben auch nicht dominiert. Ich mag es, wenn Filme auch ernste Themen aufgreifen.

    Mal sehen, ob das mit dem Kino noch was wird. Aber sonst vielleicht später auf DVD oder, mit viel Glück, ja auch auf Netflix :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    Antworten
    1. Hallo liebe Tanja,

      bei mir war es auch so, dass ich den Trailer cool fand. Freut mich, wenn ich mit meiner Rezension deine Neugier weiter wecken konnte.

      Tatsächlich ist das ein Film, den man auch gut zuhause anschauen kann, wenn man es nicht ins Kino schafft. Bin gespannt, wo er veröffentlicht wird.

      Liebe Grüße,
      Rebecca

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