[Rezension] Midnight Princess: Wie die Nacht so hell von Asuka Lionera (Midnight Princess #1)



©Thienemann-Esslinger
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BAND 1


Inhalt

Vanya hat magische Kräfte und ist außerdem die 100. Prinzessin von Südgand. Doch das darf keiner wissen und so lebt sie als Heilerin in einem kleinen Dorf. Als sie verheiratet werden soll, beschließt sie, in das Nachbarland Nordgand zu gehen, aus dem bis jetzt niemand zurückgekehrt ist. Sie schließt sich drei weiteren jungen Frauen an, die als Auserwählte an den Hof des dortigen Königs gebracht werden. In Nordgand lernt sie außerdem den zurückgezogenen Nachtfae Kenric kennen. Er ist auf der Suche nach einem Mittel, um den Fluch aufzuheben, der auf seinem Land liegt. 


Kurzmeinung

Fehlende Logik und etwas eindimensionale Figuren haben bei mir für wenig Lesespaß gesorgt. Wirklich enttäuschend, aber meine Erwartungen waren wegen Frozen Crowns wahrscheinlich viel zu hoch. 


Meinung

Nachdem mich Asuka Lionera mit ihrer Frozen Crowns Dilogie absolut überzeugen konnte, habe ich mich sehr auf dieses neue Buch von ihr gefreut. Es klang spannend und natürlich romantisch. Leider war "Midnight Princess" für mich weder das eine, noch das andere. 

Zuerst einmal zieht sich der Anfang ziemlich in die Länge. Vanyas Lebensverhältnisse werden ausführlich erklärt, ihre Schwester vorgestellt, Land und Leute übersichtlich dargestellt. Wie ihr ja vielleicht wisst, mag ich so etwas nicht wirklich gerne. Mich langweilt es schnell und die ganzen Informationen habe ich bis sie relevant werden sowieso wieder vergessen, sodass ich dann nachlesen muss. 

Und obwohl alles aus der Sicht von Vanya geschrieben ist, fand ich sie als Figur nicht wirklich greifbar. Es wird zu viel erklärt und zu wenig gezeigt. So wirkt sie als Protagonistin auf mich ziemlich austauschbar. Sie lebt nach der Devise, keine Gefühle zu zeigen, da diese als Schwäche ausgelegt werden könnten und erklärt einem das auch recht regelmäßig aus der Ich-Perspektive. Sie sticht vor allem dadurch heraus, dass die anderen Frauenfiguren (zum Beispiel die Frauen, die sie nach Nordgand begleitet), einfache Abziehbildchen sind. Sie sind erst ängstlich - sodass Vanya förmlich in ihrem "Mut" strahlen kann und mal kurz auf der Reise das Kommando übernimmt -, dann plötzlich zickig und machthungrig. Kleider und Bälle sind ihnen wichtig. Die typischen bösen Disney-Stiefschwestern. Vanya kommt dann in ihrer pragmatischen Art daher, so völlig anders als die anderen. Das war mir zu wenig. 

In Nordgand kommt dann der (natürlich) in sich gekehrte, brummige Kenric daher. Sie teilen ihre Leidenschaft für Kräuter. Juhu. Das führt zu ein paar netten Szenen und es gibt auch das erwartete Geplänkel. Mir war es zu einfallslos, aber immerhin ganz unterhaltsam. Ein Pluspunkt ist, wie auch bei Frozen Crowns, dass äußere Umstände die Entwicklung von Gefühlen schwierig machen und nicht die nervige Frage nach dem "liebt sie mich, liebt sie mich nicht". 

Insgesamt hat mir in dem Roman auch ein wenig die Logik gefehlt. Da werden alle drei Jahre drei junge Frauen aus Südgand ausgewählt, als Tribut an den König von Nordgand. Was mit ihnen passiert weiß keiner so richtig. So weit so gut. Warum ist Vanya nach all den Jahren (und wir sprechen hier von mindestens mehreren hundert) die erste, die auf die Idee kommt mitzureisen? Und warum wird das von allen einfach so selbstverständlich akzeptiert? 

Genauso fragwürdig ist für mich auch der Grund, warum Vanya unbedingt nach Nordgand will. Gut, sie möchte einer Heirat entkommen, das kann ich nachvollziehen. Wieso sie aber die fixe Idee hat, dass ihre Eltern die Hochzeit abblasen würden, wenn sie nur einen Beweis für ihren Aufenthalt in Nordgand vorzeigt, verstehe ich nicht. Sie denkt, dass ihre Eltern dann sehen könnten, wie gut sie auf sich selbst aufpassen kann. Sie lebt doch schon so lange alleine, das wissen ihre Eltern sicherlich. Nun könnte man ja argumentieren, die Figur würde darüber nicht nachdenken, aber dafür ist sie zu intelligent angelegt. Auf mich wirkte die ganze Sache als ein Mittel, um Vanya ins verfeindete Nordgand zu bekommen. Mir war das ein bisschen zu einfach. 


Fazit

Tja, dieses Buch lässt mich ziemlich enttäuscht zurück. Vielleicht hatte ich wegen Frozen Crowns viel zu hohe Erwartungen, aber "Midnight Princess: Wie die Nacht so hell" konnte mich leider gar nicht abholen. Den zweiten Band werde ich vielleicht noch lesen, mir aber definitiv nicht kaufen, sondern dann ausleihen. 


Wie hat euch das Buch gefallen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. 

Informationen zum Buch


Geschrieben von: Asuka Lionera

Verlag: Loom Light

Erscheinungstermin: 17.12.2021

ISBN: 978-3-522-50756-1

Genre: High Fantasy, Romantasy

Link zum Buch


Reihe

Midnight Princess

Band 1


Band 2
Wie der Tag so dunkel
erscheint April 2022

Kommentare

  1. Hallo liebe Rebecca,

    wie schade, dass dich das Buch so enttäuscht hat. Ich hatte auch schon mit der Reihe geliebäugelt, aber da ich bisher noch keine Geschichte der Autorin kenne, werde ich wohl sicherheitshalber lieber mit "Frozen Crowns" einsteigen ... irgendwann :D

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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    1. Hallo liebe Lisa,

      ja, ich fand's auch schade. Frozen Crowns hat mir total Spaß gemacht. Die Autorin erfindet das Rad nicht neu und besonders überraschend ist es auch nicht, aber es liest sich gut und ist spannend. Und ziemlich kitschig :D Dazu kannst du auch eine Rezension hier auf dem Blog finden.

      Liebe Grüße,
      Rebecca

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  2. Hallo Rebecca,

    ich habe bisher tatsächlich sehr viel Gutes über das Buch gehört. Deine Rezension hat mich daher gerade sehr überrascht, aber ich kann deine Kritikpunkte gut nachvollziehen. Eindimensionale Charaktere und Logikfehler stoßen mir auch schnell sauer auf. Dafür kann ich mir dann jetzt wohl Frozen Crowns näher ansehen gehen. ;-)

    Ganz liebe Grüße
    Leni

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    1. Hallo Leni,

      es gibt echt total viele, denen das Buch super gut gefällt. Das passiert mir aber auch total oft, dass die meisten einen Roman super finden und ich irgendwie nicht. Ich glaube ich bin bei Romantasy mittlerweile einfach anspruchsvoller geworden, weil ich davon schon so viel gelesen habe.
      Frozen Crowns ist da doch deutlich besser, als dieser Roman hier.

      Liebe Grüße,
      Rebecca

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