[Rezension | Rezenionsexemplar] Das Fest der Liebe: Lichterglanz, Cookies und der süßeste Feind meines Lebens von Jean Meltzer

© 2022 rütten & loening

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Von NetGalley und dem Verlag wurde mir ein digitales Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Vielen Dank dafür!

Dies hat selbstverständlich keinerlei Auswirkung auf meine Meinung

Inhalt

Um ihren nächsten Buchvertrag zu bekommen, soll Rachel einen Roman über Chanukka schreiben. Bisher hat die Tochter eines bekannten Rabbis als Bestseller-Autorin Margot Cross reihenweise Weihnachtsromane veröffentlicht. Nun fehlt ihr die Inspiration, bis sie erfährt, dass ihr Erzfeind, Jacob, aus Kindertagen eine große Chanukka-Party veranstaltet. Ihn muss sie dazu bringen, ihr eine Eintrittskarte für die Veranstaltung zu besorgen, die bereits vollständig ausverkauft ist. 

Meinung

Es ist wieder soweit. Die Zeit der Weihnachtsromane beginnt. Und Erzfeinde, die aufeinandertreffen schreit ja förmlich nach Enemies-to-Lovers. 

So eine Art Enemies-to-Lovers hat der Roman auch zu bieten, obwohl die Feindschaft zwischen Rachel und Jacob bei mir nie so richtig ankam, weil beide einander eigentlich irgendwo doch mögen und nur ein Missverständnis aus Kindertagen zwischen ihnen steht. Dieses Missverständnis zieht sich auch bis zum Ende der Handlung durch, was ich ein bisschen nervig fand. 

Lesenswert machen das Buch vor allem zwei Dinge. Erstens bekommt man einen sehr guten Einblick in die jüdische Community von Amerika und auch in jüdische Traditionen. Als Christin fand ich das sehr spannend und ich habe mich auch über die vielen kleinen Weisheiten gefreut, die sich in den Zeilen versteckt haben. 

Der zweite interessante Aspekt ist, dass die Protagonistin Rachel am chronischen Erschöpfungssyndrom leidet (welches meines Wissens auch die Autorin hat) und einem dadurch auch diese fiese Krankheit näher gebracht wird. Diese nimmt zwar einigen Raum ein, ohne jedoch zu übertrieben dramatisch zu werden. Sie ist ein Teil der Protagonistin, der ihr Leben mal mehr und mal weniger beeinflusst und dementsprechend die Handlung auch. 

Die Handlung an sich ist kurzweilig und unterhaltsam, erfindet das Genre zwar nicht neu, bringt aber durch die Wahl des Settings und der Hauptfigur auf jeden Fall frischen Wind mit. 

Insgesamt bietet der Roman unterhaltsame Lesestunden hat mich aber nicht restlos von sich begeistern können. 

Dafür hat mir in der Geschichte der Funke zwischen den Protagonisten gefehlt. Es mangelt an spritzigen Dialogen und knisternder Zweisamkeit, dafür nimmt beider Vergangenheit und Rachels Krankheit dann doch einen zu großen Raum ein. 

Jacob war mir insgesamt auch ein bisschen zu glatt und das, obwohl er wirklich einiges zu verarbeiten hat. 

Vielleicht lag es auch an der Schwere der Themen, dass sich bei mir beim Lesen keine so richtig gemütliche Weihnachtsstimmung einstellen wollte. 

Trotzdem hat mich der Roman unterhalten können und er konnte mir Einblicke in andere Lebenswelten bieten.

Fazit

Insgesamt hat Jean Meltzer hier so eine Art own-voices Roman geschaffen, der trotz allem ein weihnachtlicher Liebesroman ist und mit entsprechend Kitsch und Klischees aufwartet. Die Schwere der Themen haben dem Roman jedoch die gewünschte Leichtigkeit genommen. 

Für Fans des Tropes "He-falls-first" sei erwähnt, dass sie bei dem Roman auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. 

Informationen zum Buch

Geschrieben von: Jean Meltzer

Übersetzt von: Annette Hahn

Verlag: rütten & loening

Erscheinungstermin: 20.09.2022

ISBN:  978-3-352-00970-9

Originaltitel: The Matzah Ball

Genre: Weihnachtsroman, Liebesroman

Tropes: Enemies to Lovers, He Falls First

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