Die Bande aus der Baker Street
Ein Trupp aus fünf Jugendlichen, die sich durch das viktorianische London schlagen, werden von Dr. John Watson beauftragt, bei einem mysteriösen Fall mitzuhelfen. Schnell werden sie zu Watsons Privatdetektei. Es verschwinden Babys, Zähne und die Zeit, Raben greifen an und überhaupt ist alles sehr rätselhaft.
Rätselhaft erscheint nach dem Schauen der ersten Folge auch, wie am Produktionstisch entschieden werden konnte, dass diese Handlung auf jeden Fall super ist. Die jugendlichen Schauspieler machen einen guten Job, die Geschichte ist nur leider so abgedreht, dass diese Leistung es leider auch nicht rettet. Allerdings ist es doch irgendwie interessant genug, dass man die nächste Folgen schauen möchte. Belohnt wird die Ausdauer dann durch einigermaßen spannende und unterhaltsame Fälle. Die Handlung wird komplexer und vor allem der Rahmen bekommt mehr Stabilität. Insgesamt eine recht unterhaltsame Fantasy-Serie, die aber nicht im Gedächtnis bleibt.
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Nachdem zu Beginn etabliert wird, wie schlecht es den Jugendlichen geht und das Bea für alle sorgt, kann auch schon der mysteriöse Auftraggeber Dr. John Watson ins Spiel gebracht werden. Er wedelt ein bisschen mit der Geldbörse und schon befindet sich die Truppe in einem abenteuerlichen Kriminalfall. Dieser ist jedoch so absurd, dass aus einer eigentlich spannenden Grundidee eine abgehobene Fantasy-Serie wird. Nach der ersten Folge ist gleich auch der erste Fall gelöst - was sehr erleichternd war, weil man sich nicht wirklich vorstellen konnte, die ganze Staffel mit blutrünstigen Raben und verschwundenen Babys zu verbringen. Nachdem also alles sehr mystisch und rätselhaft ist, ist die Lösung dann an sich doch recht einfach gewesen. Die nächsten Folgen werden da schon etwas komplexer und machen die Serie dann doch insgesamt zu einem unterhaltsamen Zeitvertreib. Zu sehr auf Logik darf man aber nicht achten. Viele Stellen sind zu gewollt oder so offensichtlich ein Mittel, um zum Beispiel eine bestimmte Figurenkonstellation (eine kurze Zweisamkeit der Protagonisten) zu erreichen, dass man dabei nur die Augen verdrehen kann. Aber man kann durchaus darüber hinwegsehen.
Getragen wird die Serie deshalb ausschließlich von einem guten Cast junger Erwachsener. Vor allem Thaddea Graham sticht heraus, die mit ihrer toughen Art sehr sympathisch ist und einen die ganzen Logikfehler verzeihen lässt. Da tut Watson die ganze Zeit super geheimnisvoll (was anscheinend auch seine einzige Aufgabe ist, denn sonst ist er eigentlich nicht viel zu sehen), aber Bea erzählt dem nächsten angelaufenen jungen Mann die ganze Geschichte? Jaaaaaa, hmm... Okay. Irgendwie musste man ja die Rolle von Harrison Osterfield mit in die Gang bekommen.
Da jedoch der erste Fall bereits nach Folge 1 gelöst ist (abgesehen natürlich von dem großen Rahmen, den die übernatürlichen Kräfte mancher Figuren darstellen), ist man dann doch recht motiviert, sich wenigstens die zweite Folge einmal anzusehen. Neuer Fall, neues Glück. Und tatsächlich belohnen einen die nächsten Folgen mit einigermaßen spannenden (wenn auch oft unlogischen) Fällen.
Positiv ist noch die Ausstattung und Farbgebung zu erwähnen, die ein stimmungsvolles (wenn auch vielleicht manchmal etwas zu gewollt düsteres) Bild ergeben.
Kurz erwähnen muss man auch den misslungenen deutschen Titel, der mehr nach Kinderserie, als nach dem düsteren Plot klingt, den man bekommt. Wie jemand von "The Irregulars" auf "Die Bande aus der Baker Street" kommt - abgesehen von der Tatsache, dass die genannte Bande mitnichten von der Baker Street ist - bleibt ein Rätsel, das wohl nicht aufgeklärt werden wird.
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