Inhalt
Prinz Rhen ist verflucht. Um den Fluch zu brechen muss sich eine Frau in ihn verlieben. Seit Jahren lässt er deshalb Frauen aus unserer Welt in sein Reich "Emberfall" entführen. Doch keine ist dabei, die den Fluch bricht. Bis durch unvorhergesehen Umstände plötzlich Harper vor ihm steht und sich so gar nicht verhält, wie er es von einer zukünftigen Braut erwartet.
Meinung
Als dieses Buch erschienen ist, konnte man sich dem Cover auf Instagram und Buchblogs kaum entziehen. Jubelrufe wurden laut, es war das Highlight von vielen.
Wie so oft bin ich mal wieder ein bisschen später zum Lesen gekommen. Jetzt habe ich es aber geschafft. Und wie so oft kann ich den großen Hype, der um das Buch herrscht, nicht verstehen. Ich weiß einfach nicht, was das mit mir und gehypten Büchern ist.
Dabei beginnt die Handlung spannend. Doch schon nach etwa einem Drittel schleicht die Geschichte dahin. Es passiert nichts. Harper lebt sich in Emberfall mehr oder weniger ein und bringt natürlich Rhens Leben durcheinander. Sie setzt sich für seine armen Untertanen ein und bringt so Einiges ins Rollen. Immer wieder waren unterhaltsame Szene darunter, doch insgesamt hat es mich einfach nicht gepackt.
Das liegt vor allem an den Figuren.
Harper ist unsere typische YA-Protagonistin. Sie ist anders. Anders als all die anderen (hunderte!!!) jungen Frauen, die Rhen schon an seinen Hof entführt hat. Ihre Vorgängerinnen waren, laut des Prinzen, alle oberflächlich und dumm. Haben sich nur für Kleider interessiert. Aber nicht Harper. Sie haut ab, kämpft, setzt sich ein. Das hat mir gut gefallen, aber warum müssen alle anderen "Frauen" (über hundert, die alle in einen Topf geschmissen werden), schlecht gemacht werden, damit die Protagonistin gut dastehen kann? Übrigens etwas, was relativ oft in Büchern vorkommt. Trotzdem ist Harper an und für sich eine sympathische Protagonistin, jedoch niemand, die einem irgendwie im Kopf bleibt.
Kommen wir zu Rhen. Er war mir von Anfang bis Ende...relativ egal. Viel Charakter hat er nicht, schmollt die meiste Zeit vor sich hin, nennt Harper kontinuierlich "My Lady" und kommandiert seinen ersten General Grey herum (ein Mann, der bis zum Schluss wenig Eigeninitiative zeigt und auf Befehl alles macht). Dazwischen tut Rhen sich selbst unendlich leid. Ganz abgesehen von der fragwürdigen Idee, Frauen zu entführen, um sich in eine zu verlieben. Beste Voraussetzungen für eine Beziehung auf jeden Fall. Er wundert sich trotzdem (und tut sich selbst leid), dass bis jetzt keine den Fluch brechen konnte. Hm... Ist aber auch verzwickt das Ganze.
Hier muss ich mal kurz was einwerfen: Diese Grundidee der Geschichte ist, je länger ich darüber nachdenke, echt merkwürdig. Frauen werden entführt, damit sie sich in ihren Entführer verlieben. Ähm... Stockholm-Syndrom? Romantisch?!?!?! Ich weiß ja nicht. Ookay, zurück zum Text.
Wenn wir schon beim Fluch sind... Bis zum Ende habe ich diesen nicht durchschaut. Erst einmal wird nie wirklich erwähnt, warum Rhen überhaupt verflucht wurde. Es wird zum Teil erklärt, aber der richtige Grund erschließt sich mir nicht. Und wie dieser Fluch funktioniert auch nicht. Das wirkt alles nur halb durchdacht. Da sind bei mir noch viele Fragen offen.
Schließlich war ich fast froh, als ich das Buch beendet hatte. Die fehlende Chemie zwischen Rhen und Harper hat bis zum Ende dafür gesorgt, dass mich deren Beziehung und Handlungen einfach kalt gelassen haben. Für mich funktionierte die Romantik da einfach nicht.
Ich könnte noch Einiges aufschreiben, das mich an diesem Buch gestört hat, aber das würde den Rahmen hier sprengen. Falls es jemanden ähnlich ging wie mir, freue ich mich aber über einen Austausch in den Kommentaren.
Fazit
Informationen zum Buch
Geschrieben von: Brigid Kemmerer
Übersetzt von: Henriette Zeltner-Shane
Verlag: Heyne fliegt
Erscheinungstermin: 19.04.2021
ISBN: 978-3-453-27252-1
Originaltitel: A Curse so Dark and Lonely
Genre: High Fantasy, Urban Fantasy
Reihe
Emberfall
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Hallo Rebecca
AntwortenLöschenDas Buch habe ich damals zum englischen Erscheinungszeitpunkt gelesen und ich habe es geliebt! :D Am besten hat mir damals der Humor gefallen, denn ich musste ein paar Mal tatsächlich richtig Schmunzeln während dem Lesen.
Aber mit dem Stockholm-Syndrom hast du sicher recht. Das ist leider nicht das einzige Bedenkliche an Rhen, wie du feststellen wirst, wenn du die Reihe weiter liest. :/
Schade, dass dich die Romantik nicht erreichen konnte. Ich weiss gar nicht, wie es mir damals erging, aber ich glaube, ich habe mit den beiden im ersten Band noch ziemlich mitgefiebert. Band 2 und vor allem 3 fand ich dann leider enttäuschender und es gab einige problematische Entwicklungen, die ich der Autorin bis heute nicht verzeihe! :'D
Liebe Grüsse
Mel
Hallo Mel,
Löschenich lese die Reihe, glaube ich, nicht weiter. Da habe ich genug andere Bücher auf dem SuB :) und so wie du Band 2 und 3 beschreibst, werden mit die wahrscheinlich auch nicht gefallen.
Die Reihe war einfach nicht meins.
Liebe Grüße,
Rebecca