Inhalt
Ana muss miterleben, wie ihre auf Meeresdinge spezialisierte Schule von dem befeindeten Land Institute zerstört wird. Gemeinsam mit dem Rest ihrer Klasse kann sie entkommen. Doch was hat es mit diesem Angriff auf sich? Und welche Rolle spielt dabei die Nautilus, Kapitän Nemos sagenumwobenes Schiff, dass tatsächlich existiert? Ana deckt so einige Geheimnisse auf und muss sich ihren Gegnern stellen.
Meinung
Wer meinen Blog hier und vor allem meine Stories auf Instagram schon länger verfolgt, der weiß: Ich bin ein großer Percy Jackson Fan. Ein neues Buch von Rick Riordan wandert deshalb immer direkt auf meine Wunschliste. Nun bin ich endlich zu seinem neuesten Werk gekommen.
Und wenn Rick Riordan eines richtig gut kann, dann ist das Figuren zu entwerfen. Wahrscheinlich mag ich seine Bücher auch deshalb, denn er schafft es zum einen, seine Protagonisten mit reichlich Tiefe auszustatten und zum anderen auf völlig unaufgeregte Art einen sehr diversen Cast in seinen Büchern zu versammeln, ohne dass es wirkt, als müsste er eine Quote erfüllen.
Mit Ana hat man eine extrem sympathische Hauptfigur, in der sich die jugendliche Zielgruppe sicherlich wiedererkennen dürfte. Genauso wie im Rest ihrer Crew, der ausnahmslos sympathisch ist und so viel Tiefe besitzt, dass ich zu jedem Namen tatsächlich ein charakterliches Bild vor Augen habe. Riordan nimmt seine Figuren ernst, lässt Jugendliche über sich hinauswachsen, ohne, dass sie zu fehlerlosen Superhelden mutieren. Die Schwächen jedes einzelnen Protagonisten kommen zur Geltung und das nicht nur im negativen Sinne. Sie sind Teil der Persönlichkeit und als solche unglaublich wertvoll für die Handlung.
Diese ist übrigens auch gelungen. Sie ist spannend und mit der üblichen schnellen Erzählweise ausgestattet, die man schon von anderen Büchern des Autors kennt. Langeweile kommt da nicht auf. Als Erwachsener mag man es vielleicht ein bisschen an den Haaren herbeigezogen finden, dass da ein paar 15-Jährige um den Schlüssel zur Weltmacht kämpfen (jedenfalls ging es mir zwischendurch so), aber unterhaltsam war es trotzdem und Jugendliche selbst dürfte das wenig stören.
Riordan nimmt seine jungen Leser ernst, behandelt Themen ungeschönt und ehrlich. So wird die Zerstörung von Anas Schule zwar nicht überdramatisiert, jedoch durchaus ernsthaft behandelt. Themen wie Verlust, Trauer, Verrat und auch Vergebung sind gekonnt und unauffällig in eine spannende Abenteuergeschichte verpackt, die kurzweilig ist, einen Erwachsenen gut unterhält und bei der jugendlichen Zielgruppe sehr gut ankommen dürfte.
Einen Jubelbonus bekommt das Buch von mir, weil Rick Riordan tatsächlich die Periode der Protagonistin integriert hat. Es wird nichts überdramatisiert, aber Ana muss sich aufgrund der Schmerzen sogar hinlegen und nimmt eine Zeit lang Schmerzmittel, damit sie weitermachen kann. Als jemand, die oft unter heftigen Periodenschmerzen leidet, habe ich mich sehr über diesen kleinen Aspekt gefreut und hätte mir sowas als Jugendliche in den Büchern auf jeden Fall auch gewünscht. Auf die schnelle fällt mir kein anderes Abenteuer-Jugendbuch ein, dass so offen und bewusst die Menstruation einer Hauptfigur in die (Neben-)Handlung einflechtet. Ich bin begeistert.
Und das Beste: Es ist ein einziges Buch. Keine Reihe. Die Handlung ist abgeschlossen (auch wenn sich der Autor das Ende doch offen genug gelassen hat, dass eine Fortsetzung möglich wäre).
Fazit
Informationen zum Buch
Geschrieben von: Rick Riordan
Übersetzt von: Gabriele Haefs
Verlag: Carlsen
Erscheinungstermin: 27.05.2022
ISBN: 978-3-551-55755-1
Originaltitel: Daughter of the Deep
Genre: Urban Science Fiction
Meine Altersempfehlung: ab 12 Jahren
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