Eine Liebeserklärung an alle Bücher - Rezension zu "Die unsichtbare Bibliothek" von Genevieve Cogman

|Werbung|

BAND 1

Eine geheimnisvolle Bibliothek, die Liebe zu Büchern, starke Protagonisten, ein tödliches Abendteuer. 

Die Bibliothek ist ein Ort außerhalb von Raum und Zeit, deren Mission es ist (Parallel-)Welten zu retten, indem die Bibliothekare Bücher aus diesen Welten besorgen und in die Bibliothek bringen. Irene Winters ist eine Bibliothekarin und übt ihren Beruf mit Leidenschaft aus. Sie ist intelligent, sehr sprachgewandt, temperamentvoll und liebt Bücher. Irene weiß sich in (fast) jeder Situation zu helfen und ihr Einfallsreichtum ist bewundernswert. Ihren komplexen Gedankengängen beizuwohnen macht Spaß und ist gleichermaßen äußerst spannend. 
Zu Beginn der Handlung wird Irene von ihrer Vorgesetzten Coppelia auf eine Mission ins viktoriansiche London geschickt um ein seltenes Manuskript der grimmschen Märchen zu "stehlen". Schnell stellt sich der Einsatz als problematischer heraus, als zuvor gedacht. Nicht nur der hohe Grad an "Chaos-Verseuchung" in der Parallelwelt, sondern auch die Tatsache, dass der Text bei einigen gefährlichen Personen sehr beliebt ist, machen es Irene deutlich schwerer die Märchen in die Finger zubekommen. Lebensbedrohliche Situationen ist sie bereits von vorherigen Missionen gewöhnt, doch dieses Abendteuer bringt auch die erfahrene Bibliothekarin an ihre Grenzen. Zum Glück soll Irene diesen Auftrag nicht allein erledigen und bekommt (den viel zu hübschen) Kai als Lehrling an die Hand. 
Kai hat die letzten Jahre mit dem Studium in der Bibliothek verbracht und spürt nur so vor Enthusiasmus endlich seinen ersten Außeneinsatz zu bestreiten. Dass er Irenes Lehrling und ihr deswegen unterstellt ist, vergisst er bei seinem unermüdlichen Einsatz nie. Intelligenz und die Gabe der Sprachgewandtheit scheinen in diesem Buch Grundvoraussetzungen für einen jeden Hauptcharakter zu sein und so ist es nicht erstaunlich eben diese Eigenschaften auch bei Kai vorzufinden. Hinzu kommt bei ihm noch ein hohes Maß an Charme, was seine Attraktivität nur steigert. Einen ebenso unterhaltsamen wie gut durchdachten Charakter stellt der Privatdetektiv Peregrine Vale, fünfzehnter Earl of Leeds dar. Er ist wachsam und steht in Sachen Intelligenz Irene oder Kai in nichts nach. Vale ist den beiden eine äußerst hilfreiche Unterstützung in der chaotischen Parallelwelt. 
Genevieve Cogman schreibt in ihrem ganz eigenen, direkten und unterhaltsamen Stil. Die Vorliebe für zahlreiche Satzzeichen sorgen hier und da für einen komplizierten Satzbau. Dies ist unter anderem aber auch Irenes umfassenden Gedanken geschuldet. Denn diese Hauptfigur besitzt einen brillianten Verstand und kombiniert so in kurzer Zeit einzelne Überlegungen zu einem Ganzen. Der Kreativität der Autorin sind keine Grenzen gesetzt und so definieren sich Wesen wie Drachen, Elfen, Vampire oder Werwölfe völlig neu. Auch die Existenz von Alternativwelten und deren Ordnung erreichen bisher ungekannte Dimensionen. Thematisiert werden auch Magie und Wissenschaft in einer neuen und interessanten Darstellungsweise. Die Handlung ist sehr umfangreich und bereits die ersten Kapitel sind voll mit Informationen. Diese werden auch benötigt, denn die Existenz und Funktionsweise der Bibliothek ist sehr kompliziert. Trotz der komplexen Zusammenhängen der Parallelwelten und Fabelwesen mit der Bibliothek und ausführlichen Gedankengängen zieht sich fortwährend ein roter Faden durch die Seiten und man verliert zu keiner Zeit das Interesse an Irenes Auftrag. Die Mission ist in sich abgeschlossen, doch die Beziehung zwischen Irene, Kai und Vale und auch die Beweggründe der Bibliothek, welche noch nicht final geklärt worden sind, laden zum Lesen der weiteren Bände ein. 


Autorin: Genevieve Cogman 

Übersetzer: Arno Hoven

Verlag: Bastei Lübbe 

ISBN: 978-3-404-20870-8 

Erscheinungsdatum: 21.07.2017 

Reihe: Die Bibliothekare
Band 1
Band 2
Band 3
Band 4
Band 5
Band 6

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Gedanken zu diesem Post? Schreibe sie gerne auf.
Am besten funktioniert das Kommentieren übrigens über den Chrome-Browser, da wird alles so dargestellt wie es sein sollte.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du die Datenschutzbestimmungen auf diesem Blog.