[Rezension | Rezensionsexemplar] Die Saphirkrone von Jennifer Estep (Gargoyle Queen #1)



© 2022 Piper

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Von NetGalley und dem Verlag wurde mir ein digitales Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 
Vielen Dank dafür! 
Dies hat selbstverständlich keinerlei Einfluss auf meine Rezension. 

BAND 1


Inhalt

Prinzessin Gemma ist eine Spionin. Nach außen gibt sie die oberflächliche Prinzessin, doch heimlich begibt sie sich auf Missionen. So wie jetzt. In einer Miene in Blauberg möchte sie herausfinden, wer den wertvollen Zährenstein stielt, der seit einiger Zeit dort verschwindet. Dabei deckt sie eine große Verschwörung auf, die sie an den feindlichen Königshof von Morta und in die Arme eines Prinzen schickt. 


Meinung

Puh, das waren mal harte Lesestunden. Nachdem ich mich durch den Informations-Dschungel des ersten Drittels gekämpft hatte, habe ich auf Besserung gehofft, die sich aber nicht wirklich eingestellt hat. Dieses Buch ist ein Musterbeispiel dafür, wie man sehr viel erklären und nichts passieren lassen kann. 

Man beginnt mit Gemmas Spionagemission in Blauberg. Während sie aus der Ich-Perspektive seitenlange Erklärungen darüber abgibt, wer sie ist, was sie tut und wie ihre Welt funktioniert, begleitet man sie bei ihrer Arbeit, bei der sie nicht wirklich spioniert und vor allem auch alles andere als unauffällig ist. Zudem wundert es mich gewaltig, dass sie nicht längst tot ist, so wenig, wie sie nachdenkt. Aber gut. 

Aus eher fadenscheinigen Gründen rettet sie dann ihren Erzfeind, Prinz Leonidas aus Morta, der dann später sie rettet und an seinen Königshof mitnimmt. Weil... ja ähm... Geheimnis. Gemma stört das nicht wirklich, denn sie sieht ihre Chance und erklärt einmal mehr lang und breit, warum sie unbedingt am feindlichen Königshof bleiben muss. Auf mich wirkten diese Begründungen, die sie dann noch einmal für ihren Vater und ihre Leibwächterin wiederholt (man liest sie als Leser also im Endeffekt dreimal), eher wie ein Mittel zum Zweck, das die Autorin nutzt, damit die Geschichte so weiter geht, wie sie es sich vorstellt. 

Also spioniert Gemma dann am Königshof, wo sie natürlich auch einige Intrigen aufdeckt. Wirklich umsichtig geht sie dabei nicht vor und obwohl es die eine oder andere spannende Stelle gab, habe ich nie mitgefiebert. 

Auch hier erklärt die Autorin lieber noch einmal, als dass sie ihre Figuren handeln lässt. So wird zum Beispiel bei jeder Begegnung des Prinzen erwähnt, dass Gemma ihn irgendwie anziehend findet, er aber ihr Erzfeind ist und sie verraten hat und sie ihn deshalb nicht mögen darf. Oder es gibt eine Handlung, die dann im Nachhinein noch erklärt wird, anstatt sie einfach wirken zu lassen. Lieber erklärt die Autorin, wie gut Gemma doch als Spionin ist, wie nett jene Person ist und wie loyal die andere. Ich hätte mir gewünscht, dass ich das durch die Handlungen der Figuren nachvollziehen kann. 

Dieser Stil ist das größte Problem, das ich mit dem Buch hatte und das dafür gesorgt hat, das ich es nicht gerne gelesen habe. Die vielen Erklärungen und Beschreibungen sorgten bei mir für Langeweile und haben mich immer wieder aus dem Geschehen gerissen. Anstatt bei einer spannenden Stelle dranzubleiben, kommt man trotz Ich-Perspektive plötzlich in die Position eines Beobachters und wird so auf Abstand genommen, während Gemma einem alles noch einmal erklärt. Ihre Gefühle, die Gefühle der anderen und natürlich die Geschehnisse.  

Von einiger Entfernung aus betrachtet man dann auch die Figuren, denen es an Tiefe fehlt. Die Autorin war darum bemüht, keine einfachen Bösewichte in die Geschichte zu setzen, sondern ihnen Grauabstufungen zu geben, die bei mir jedoch nicht wirklich angekommen sind. Dafür haben sie zu viele grausame Dinge getan, als dass sie dann mit einer freundlicheren Handlung plötzlich nicht mehr ganz so Böse wirken. Eigentlich schade, denn der Ansatz, die "Bösen" nicht nur böse sein zu lassen, gefällt mir gut und bringt interessante Aspekte in ein Buch. Hier es es nur leider nicht gelungen. Am Ende hat es dazu geführt, dass mir keine der Figuren so wirklich sympathisch war. 


Fazit

Mir hat "Die Saphirkrone" nicht gefallen und ich kann es auch nicht weiterempfehlen. Der Klappentext klingt super und die Idee ist eigentlich toll. Leider ist die Umsetzung das genaue Gegenteil. Ausschweifende Erklärungen machen das Geschehen unnahbar und oft auch redundant, denn auf jede Handlung folgt noch die passende Erklärung, sodass es keinen Spielraum für die eigene Fantasie oder Interpretation gibt. Muss man nicht gelesen haben. 


Informationen zum Buch


Geschrieben von: Jennifer Estep

Übersetzt von: Vanessa Lamatsch

Verlag: Piper

Erscheinungstermin: 29.09.2022

ISBN:  978-3-492-70751-0

Originaltitel: Capture the Crown

Genre: High Fantasy

Link zum Buch


Reihe

Die Chroniken von Solaris

Band 1

Band 2
Tear Down the Throne
Band 3
Conquer the Kingdom


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Kommentare

  1. Hallo liebe Rebecca,

    wirklich Schade, dass dir die Saphirkrone nicht gefallen hat. Ich mochte das Buch sehr gerne, insbesondere, da es in der Welt der Splitterkronen-Reihe spielt. Ich kann deine Kritikpunkte aber auch gut nachvollziehen. In ihrer Vorgänger-Reihe mit anderen Protagonisten ist deutlich mehr passiert und in "die Saphirkrone" gab es wirklich einige Wiederholungen. =D
    Mir ist das insbesondere bei ihrer Beschreibung rund um ihr Traumata aufgefallen, dass sie sich wie ein Feigling fühlt. Da es sie Jahrelang beschäftigt hat, fand ich es aber irgendwie auch nachvollziehbar. Immerhin macht sie das am Ende irgendwie auch stark aus.

    Drücke ganz stark die Daumen, dass dir dein nächstes Buch wieder besser gefallen hat.<3

    Ganz liebe Grüße
    Leni

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    1. Hallo liebe Leni,

      vielleicht hätte ich Splitterkrone vorher lesen sollen, dann wäre mir die Welt schon vertraut gewesen. Aber Jennifer Estep und ich werden einfach nicht warm miteinander. Habe ihre...ähm... diese Akademie/Highschool-Fantasy-Reihe da gelesen. Die hat mir auch nicht wirklich gefallen. Naja, das Buch, das ich gerade lese ist auf jeden Fall wieder besser.

      Liebe Grüße,
      Rebecca

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